Menü Schließen

Death Cleaning: Ausmisten auf Leben und Tod

Er hört sich ein wenig makaber an – der Begriff „Death Cleaning“.  Dabei bezeichnet er eine äußerst effektive Methode, die Challenge aller Challenges zu meistern – nämlich: Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Der Tod, wenn auch nur im hypothetischen Sinne, ist wohl auch beim Ausmisten kein schlechter Ratgeber. Warum man aber nicht gleich sterben muss, um sich für den schwedischen Decluttering-Trend zu begeistern? Weil es immer nur um den Moment geht.

Die Kunst des Loslassens

Der Name „Death Cleaning“ oder „Swedish Death Cleaning“ sorgt im ersten Moment – zurecht – für hochgezogene Augenbrauen. Dabei steckt hinter dem dramatischen Namen eine sehr sensible und praktische Methode, um seine Habseligkeiten zu ordnen. Und beruht auf dem populären Ratgeber „The Gentle Art Of Swedish Death Cleaning“ von der Schwedin Margareta Magnusson. Im Original „Döstädning“ – eine Wortmischung aus „Sterben“ und „Sauberkeit“. Auf Deutsch erschien das Werk unter „Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen“.

Wie der Titel schon vermuten lässt, richtete sich Magnussons Methode zunächst an Menschen, die ihr Hab und Gut vor dem Tod gründlich aussortieren möchten, allerdings wurde sie rasch zum allgemeinen Lifestyle-Trend. Die Schwedin präsentiert in ihrem Buch nämlich nicht nur eine Aufräummethode, sondern eine Philosophie, die uns die Kunst des Loslassens näherbringt.

Man kann nicht früh genug damit anfangen

„Döstädning hat nichts mit Staubwischen oder Putzen zu tun, sondern mit dauerhafter Ordnung und Vereinfachung – um sich das Alltagsleben zu erleichtern.“, erklärt Magnusson. Die Autorin betrachtet die Anhäufung von unnötigem Kram auch als seelische Belastung, die uns wie ein Hintergrundrauschen oder ein latenter Tinnitus stets durch den Alltag begleiten. Es geht aber auch nicht darum, lieblos alle Besitztümer, die nicht unbedingt den höchsten emotionalen Wert aufweisen, loszuwerden. Vielmehr möchte die Decluttering-Expertin uns zu einer bewussten Auseinandersetzung mit den eigenen Habseligkeiten anregen.

Und damit könne man nicht früh genug anfangen, ist Magnusson überzeugt. Denn Death Cleaning ist eine Methode, die alle – jung und alt – zu einem unbeschwerten und glücklicheren Leben inspirieren soll. So lautet einer der wichtigsten Grundsätze in Magnussons Buch: „Behalte nur, was du liebst und was dich im Moment glücklich macht.

Für alle Lesefaulen, die trotzdem wissen möchten, wie Death Cleaning in der Praxis funktioniert, gibt’s hier eine kleine Zusammenfassung:

#1 Von groß nach klein

Ein sperriges Möbelstück ist oft schneller entsorgt als man denkt und sorgt gleichzeitig für ein tolles Gefühl von Freiheit, während viele kleine Futzeleien in Schmuck oder Ähnlichem schnell überwältigen. Daher sollten sich Death Cleaning-Jünger stets von groß nach klein arbeiten.

#2 Die Wegwerf-Kiste

Dinge mit emotionalem Wert schmeißt niemand einfach so in die Tonne. Die Wegwerfkiste ist laut Magnusson ein Aufbewahrungsort für ganz spezielle Erinnerungsstücke. Erinnerungsstücke, die subjektiven Wert haben und daher erst nach dem Ableben von Angehörigen entsorgt werden sollten.

#3 Positivität

Schenken macht Freude. Trennung ist schwer. Darum kann man mit der Freude die Trennung etwas leichter machen – denn wenn sie, also die Trennung, von einem Gefühl der Dankbarkeit und Freude begleitet wird, wirkt sie erlösend. Und das gelingt umso besser, wenn man weiß, dass jemand anders Freude daran hat.

#4 Sich in Verzicht üben

Gerade in unserer konsumgesteuerten Zeit, ist die Fähigkeit „Nein“ zu sagen, umso wichtiger. Keine Angst: Auf etwas Unwesentliches verzichten, ist ein befreiendes Gefühl.

Zurück zur Übersicht

Zeit für Frühling.

Willkommen, Trzesniewski.

Winterfest